Nähprojekt im SHZ

| Suchthilfezentrum für Mutter und Kind Wolfersdorf

Von Oktober 2018 bis Februar 2019 verwandelte sich der Speisesaal des Suchthilfezentrums für Mutter und Kind 1 x pro Woche in eine „Nähstube“. Im Rahmen eines von 2 Studentinnen des Studiengangs „Soziale Arbeit“ der Ernst-Abbe-Hochschule Jena organisierten und durchgeführten Projekts, konnten Bewohnerinnen dank zahlreicher Stoff- und Nähzubehörspenden und aus dem Dornröschenschlaf geweckter Nähmaschinen nach Herzenslust die Nähnadel schwingen.

Da fast alle Teilnehmerinnen Nähanfängerinnen waren, nutzten sie die Möglichkeit, in den ersten Sitzungen einen „Nähmaschinenführerschein“ zu absolvieren. Dazu gehörten das Kennenlernen der Nähmaschine, der verschiedenen Nähutensilien sowie natürlich die Durchführung erster eigener kleiner Projekte an der Nähmaschine.

Standen zunächst noch Trockenübungen auf Papier auf dem Programm, waren im Verlauf des Projekts erstaunliche Fortschritte bei den Teilnehmerinnen zu beobachten - es entstanden Kissen und Mäppchen für Nadeln, ein Beutel mit Tunnelzug, verschiedene Kuscheltiere, Kissen sowie Loops für die Mütter und ihre Kinder in verschiedenen Farben und Größen, die gegen Ende des Projektes voller Stolz zur Schau getragen wurden.

Die wunderschönen Farben und Materialien der Stoffe ließen manches Zögern und Vorbehalte dem Nähen gegenüber schnell in Vergessenheit geraten.

Aber auch die Erfahrung, dass aller Anfang schwer ist und Freude/Begeisterung und Frustration manchmal sehr nah beieinander liegen, durften TeilnehmerInnen und Projektleiterinnen machen.  So waren Geduld und Durchhaltevermögen vor allem dann gefragt, wenn mal wieder die Nadel streikte, der Faden riss oder die fehlende räumliche Vorstellungskraft Knoten im Kopf produzierte. Für diese Fälle half ein speziell für diesen Zweck angefertigter „Geduldsfaden im Glas“.

Jede Sitzung wurde aufgelockert durch eine kleine erlebnispädagogische Einheit: neben einer Modenschau mit aus Papier gefertigter „Designerkleidung“ gab es u.a. ein Nähquiz mit Stoffgewinnen und Reflexionsrunden zum Austauschen von Gefühlen, Erfahrungen, Ideen und zur gegenseitigen Motivation.

In der Auswertung des Projekts äußerten die Teilnehmerinnen stolz auf ihre Leistungen und den Mut, etwas Neues gewagt zu haben. Sie konnten zeigen, welche Kreativität und welches Geschick in Ihnen stecken. Und für einige von ihnen bedeutet das Projektende vielleicht nicht das Ende des Nähens, denn Ideen für neue Nähprojekte gibt es bereits…

 

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